Sambas Pale Ale
Der zweite Sud wurde fällig -zwischenzeitlich wurde dies und das verbessert, vorallem wurde auch einiges an Theorie angelesen und diskutiert. Dadurch entstand eine vollständige Planung und das Rezept wurde auf unsere Bedürfnisse angepasst.
Geplant mit dem kleinen Brauhelfer viel das dann so aus:
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Haferflocken dienen der guten Schaumbildung
Caramalz Hell macht das Bier etwas dunkler, allerdings wurde ja ein leichtes helles Sommerbier angestrebt.
Polenta spielte eine entscheidende Rolle (Samba) – Mais soll hierbei einen leckeren leicht süßlichen Geschmack erzeugen und ist beispielsweise in Corona und vielen anderen amerikanischen und mexikanischen Bieren enthalten.
Danster Nottingham Ale Hefe vergärt dabei relativ neutral, diese wurde gewählt damit man den Geschmack der Polenta gut identifizieren kann.
Spalter Select ist ein Hopfen, der keine ausgeprägten Aromen erzeugt – somit auch nicht stark Geschmacksprägend im extremeren Sinne!
Wurde letztes mal noch auf dem Gasherd gebraut, gingen wir dieses mal in den Garten – zumindest solange das Wetter sich hielt
Hauptguß 36 Liter und Einmaischen
70 Minuten bei 67°C – wir konnten alle Temperaturen +- 0,5°C genau halten!
Nach der Rast musste eine Jodprobe her, nach 70 Minuten noch etwas dunkel färbend, 5 Minuten später keine schwarze Verfärbung mehr zu erkennen – perfekt
Danach konnte dann über den Panzerschlauch abgeläutert werden, das geht so einwandfrei und läuft so genial klar 😀
Also Nachgüsse auf 78°C, Topf aufn Stuhl und nen anderen Topf darunter 😀
Wir gaben also die berechnete menge Nachguß 33 Liter dazu, haben dann das Glattwasser gespindelt und hatten noch 5°P … nach 4 weiteren Litern waren wir dann bei 3°P …
-> Nach dem Abläutern hatten wir genau 56 Liter Bier, das ganze ging über den Panzerschlauch sehr gut.
Auf einmal schlug das Wetter um, zeitlich wars aber ganz okay, wir haben dann in die Küche umgebaut und weiter ging es mit dem Hopfenkochen
Die Pellets (66Gramm Spalter Select) durften nicht fehlen
Und Powern 😀
Dann gings auch schon ab
Insgesamt 90 Minuten kochen, 15 Minuten vor Ende kamen noch 30 Gramm Irish Moos zur besseren Klärung hinein.
Danach noch die Konvektionsströme abwarten, Whirlpool herstellen, 30 Minuten abwarten und laaanngsam über den Hahn ablaufen lassen.
Und der Hopfenkegel war schön stabil und super schön – da kann man 1A klar ablaufen lassen
Unsere Ablaufkonstruktion, ziemlich wackelig, wo mein Vater das sah hat er nur gesagt- wir haben hier extra Einhängesiebe… naja ging gut 😀
Nach dem Hopfenkochen waren es nur noch 41,55 Liter (vorher 56! Wow in 90 Minuten verdampfen 13,5 Liter?!) – mit einer Stammwürze von 17
Da eine Stammwürze von 13°P angestrebt war noch verdünnen
c1*v1 = c2* v2 (17 * 41,55) / 13 = v2; v2 = 54,33 … also mit 12,78 Litern verdünnt, nochmal gespindelt und siehe da! EXAKT 13°P 😀
Hat alles Reibungslos geklappt und Spaß gemacht, wir haben jetzt also 54,33l feinstes Sambas Pale Ale was heute morgen angestellt wurde!
Die Hauptgärung verlief gut und hier seht ihr dazu folgends Protokoll
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Folgende Bilder zeigen den Sud in der Hauptgärung
In der Übersicht
Ziemlich exakte 3°P bei 19,4°C
Doch dann zeigte sich ein Problem was durch eine Überdosierung an Irish-Mooss entpupte
Dadurch zeigt sich, dass eine Überdosierung von Irish Mooss nicht mehr zur Klärung beiträgt, sondern genau entgegengesetzt dafür sorgt das die Hefe nicht gescheit sedimentiert und das Bier dadurch trüber bleibt..
Eine Erklärung dafür kam von flying
Obergärige Hefe bildet Sprossverbände die durch anlagerndes CO2 nach oben treiben. Zusammen mit dem Polysacchariden (Carragen) des Irish Moss könnte es zu Zusammenballungen/Verklebungen kommen. Das CO2 wird dann in einer Art Matrix aus den Polymeren des Carragens und der Hefe eingeschlossen…
Daher wurde ein Tag vor dem Abfüllen das Bier umgeschlaucht, dann über Nacht runtergekühlt um eine möglichst gute Sedimentation zu erreichen
Alle Gerätschaften wurden abgekocht und mit Zitronensäurelösung bearbeitet, also relativ hygienisch gearbeitet…
Nun das Bier konnte zur Nachgärung in Flaschen abgefüllt werden … diese mussten aber erstmal gereinigt werden
Da wir auch zwei leere Kästen aus dem Getränkeladen besorgen müssen möchten wir die Flaschen dementsprechend intensiv reinigen um alle Schimmel/Bodensatzrückstände herauszubekommen.
Heute haben wir damit begonnen:
#1 Flaschen mit Wasser ausspritzen
#2 Reinigungskonzentrat pro Flasche eingefüllt – jeweils ein Spritzer!
#3 Flaschen mit Wasser auffüllen
Das ganze liesen wir gut einziehen!
Die Gummis werden abgekocht, die Köpfe in Alkohol getunkt.
Im Topf wurden die Flaschen in Wasser gelegt und nach einer halben Stunde das Etikett abgezogen
Danach wurde dann jede Flasche zweimal ausgespühlt damit wir sicherstellen konnten, dass der verwendete Reiniger auch restlos ausgespühlt ist.
das Ganze war bei über 100 Flaschen schon etwas Arbeit :puzz:
Im Anschluß wurde das Bier in 20Liter Portionen in den Gäreimer umgefüllt, diese dann verzuckert.
Die Zuckerberechnung zur Nachgärung gestaltete sich etwas problematisch. Wer die Diskussion mitbekommen hat: ich hab das Bier einen Tag vor dem Abfüllen schon umgeschlaucht (irish-Mooss-Hefeschwabel) und über Nacht ins Kühlhaus gestellt – das Bier wurde dabei auf 11°C runtergekühlt.
Die Hauptgärung war zwar durch, aber sicher gehen ob die Hefe noch C02 produzierte konnte ich nicht.
Nun, bei der Zuckerberechnung spielt die Temperatur insofern eine Rolle, als dass die Lösung unterschiedlich viel C02 binden kann: haben die Hefen jetzt noch über Nacht gearbeitet, ist schon mehr C02 gebunden als vermutet, heißt ich hätte mit einer normalen Verzuckerung (bei 20°C) einen zu hohen C02-Gehalt von 5,6 statt 5,0 … naja ist nicht die Welt aber es wurde korrigiert.
Deshalb haben wir das Mittel genommen
6,68g(bei 10°C) 7,6g(bei 20°C)
hat die Hefe über Nacht gearbeitet, so haben wir 5,4g/L C02
hat die Hefe nicht gearbeitet, so haben wir 4,8g/L C02
Nungut, wir haben also 20 Liter jeweils mit 142,8g Traubenzucker verzuckert.
Daraufhin wurden die 20 Liter über das leider nicht sehr schnell laufende Abfüllröhrchen befüllt (Natürlich vorher noch mit kurzem Blick in die Flasche um zu schauen ob alles schön sauber ist)
Und schon waren wir fertig- nach zirka 6 Stunden, wobei: wir haben zwischendurch auch was gegessen etc 😉 :thumbup:
-> 49,5l fertiges Bier in Flaschen
Ich bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis, das Jungbier hat etwas mild, gemäßigt hopfig geschmeckt. Mal abwarten wie es sich entwickeln wird, ich denke es wird ein leichtes nicht sehr komplexes Sommerbier was man gut eiskalt genießen kann. Hoffentlich wirds nicht zu langweilig, ein Geschmacksbericht wird aber folgen.
Wir werden unsere Flaschen bald mit eigens dafür angefertigter Schablone mit unserem Logo besrpühen
So sieht unser selbstgestalteter Entwurf aus!
Was noch fehlt
– Zeit der Nachgärung
– Zeit der Kaltreife
– Geschmackstest + Sensoriktest + Bild vom Bier